Was ist eigentlich Resilienz?

Resilienz beschreibt die Toleranz eines Menschen oder eines Systems gegenüber Störungen. Derzeit ist das Thema in aller Munde, doch was ist das eigentlich? Wer hat sie, wie hilft sie und wie können wir unsere Resilienz stärken? Diese und viele weitere Fragen werden wir Ihnen im Folgenden erläutern. Lesen Sie unsere 7 Tipps zur Stärkung von Resilienz.

Resilienz einfach erklärt

Resilienz ist die psychische Widerstandsfähigkeit erfolgreich Stress, Belastungen und Krisen zu meistern und dabei psychisch und physisch gesund zu bleiben. Resilienz ist keine angeborene Eigenschaft, man kann sie Schritt für Schritt aufbauen.

Resilienz ist die Kunst des Stehaufmännchens

Der Begriff stammt ursprünglich aus der Physik und bezeichnet in der Werkstoffkunde die Fähigkeit eines Werkstoffes, sich verformen zu lassen und dennoch in die ursprüngliche Form zurückzufinden.

Im Englischen wird er übersetzt mit Elastizität, Spannkraft. Im Lateinischen bedeutet es zurückspringen, abprallen. Im Deutschen wird lautet die Übersetzung Widerstandskraft oder Widerstandsfähigkeit.

Man kann einen Menschen nichts lehren. Man kann ihm nur helfen, es in sich selbst zu entdecken

Galileo Galilei

Wieso ist Resilienz im Alltag wichtig?

Unsere Gesellschaft ist im Wandel

Die Corona-Pandemie, Erkrankungen, Verlust von Angehörigen oder dem Arbeitsplatz führen zu belastenden Situationen des Lebens. Plötzlich ist alles anders, die Arbeitsprozesse, der Umgang mit Kollegen (» 5 Wege Konflikte im Team zu lösen), Kunden, Familie und Freunden.

Was ist richtig, was ist falsch? Wie lange dauert es noch und vor allem wo führt uns das hin? Eine Krise wirft Fragen auf und kann Menschen aus der Bahn werfen. Unsere Gesellschaft, einzelne Existenzen, manche Beziehungen, individuelles Verhalten und auch bis lang gültige Wertesysteme können sich stark verändern .

Emotionen im Alltag steuern

Verschiedenste Gefühle wie Angst, Bedrohung, Wut und Unfreiheit machen sich breit. Sie verändern das private und soziale Miteinander. Gefühle sind wichtig, denn sie zeigen Lust und Unlust. Sie motivieren uns, können uns jedoch auch aggressiv machen oder lähmen.

Gefühle in der Krise

Auf dem Weg zu mehr Resilienz ist es wichtig herauszufinden, welche Gefühle Sie belasten. Wen oder was benötigen Sie genau, um Ihren Handlungsspielraum zu erweitern und wieder handlungsfähig zu werden.

Ein Workshop:
» Gefühle erkennen, akzeptieren und transformieren

Woran erkennt man resiliente Menschen?

Eine hohe Resilienz ist vergleichbar mit einem starken mentalen Immunsystem. Resiliente Menschen reagieren unempfindlicher auf psychische Belastungen. Sie erholen sich schneller und nutzen den Tiefpunkt als Wendepunkt. Selbst in schwierigen Situationen handeln sie aktiv, flexibel und lösungsorientiert.

Resiliente Menschen können trotz Krisenzeiten gut für sich sorgen und auf ihre sozialen Netzwerke bauen. Sie verfügen über ein großes Handlungsspektrum an Bewältigungsstrategien und bleiben trotz widriger Umstände relativ lange gesund und stabil.

Wie kann man die eigene Resilienz stärken?

Die eigene Resilienz zu stärken ist ein Entwicklungsprozess, in dem es darum geht alte Muster zu durchbrechen und neue Bewältigungsstrategien zu etablieren. Um resilienter zu werden, empfiehlt sich die Auseinandersetzung mit den sieben Schlüsselprozessen, den sogenannten „7 Säulen der Resilienz“.
» Workshop: Resilienztraining basierend auf den 7 Säulen

Die 7 Säulen der Resilienz

Das Modell der 7 Säulen der Resilienz verdeutlicht den jeweils individuellen Handlungsbedarf im Entwicklungsprozess zu mehr Resilienz. Dieses Konzept besteht aus dem Mindset mit 3 Grundhaltungen und dem Transfer in den Alltag mit 4 Handlungsaspekten.

Die resiliente Persönlichkeitseigenschaft kann in einem Interaktionsprozess zwischen Menschen und Umwelt stetig weiterentwickelt werden. Sogar die Resilienzforschung (s.a. Wikipedia ↗) belegt, dass ein gewisses Maß an psychischer Widerstandsfähigkeit erlernbar ist.

Ein realistisches Selbstbild und eine objektive Einschätzung der eigenen Lebenssituation, bilden eine grundlegende Voraussetzung. Die Belastungssituation soll überwunden und eine stabile psychische Gesundheit erlernt und erhalten werden.

7 Tipps zur Stärkung der Resilienz

Keine Empfehlung passt für jeden und alles. Die eigene Resilienz zu stärken, ist ein Prozess, der sowohl den Betroffenen als auch dem Umfeld viel abverlangt und von Krise zu Krise variieren kann.

Dennoch gilt: überfordern Sie sich nicht, sondern seien Sie geduldig und liebevoll mit sich. Jedes neue Veränderungsmuster braucht Zeit.

  1. Pessimismus ade: Bleiben Sie neugierig, flexibel und werten Sie Fehlversuche als Lernerfahrungen.
    • Wollten Sie immer schon einmal im Strandkorb übernachten? Dann probieren Sie es aus.
  2. Die Kröte schlucken: Üben Sie loszulassen. Trauern Sie, aber kämpfen Sie nicht sinnlos.
    • Wann konnten Sie das letzte Mal tun, was Sie wollten? Sie sind perfektionistisch? Dann hängen Sie beispielsweise mal den ganzen Samstag im Schlafanzug rum und lassen alles liegen.
  3. Raus aus der Problem-Trance: Suchen Sie nicht nach Fehlern, sondern nach Lösungen.
    • Denken Sie zunächst ganz groß, erlauben Sie sich zu träumen. Setzen Sie Meilensteine und starten Sie mit kleinen Schritten. Statt einer ganzjährigen Auszeit könnten auch drei Monate für den Anfang reichen.
  4. Work-Life-Balance: Sorgen Sie gut für sich und achten Sie auf Ihr persönliches Wohlbefinden.
    • Mit welchen Sinnen entspannen Sie? Ist es ein Schaumbad, ein edles Abendessen oder eher ein Waldspaziergang?
  5. Wie gut ist Ihr soziales Umfeld? Investieren Sie in belastbare Beziehungen.
    • Wer tut Ihnen gut? Was stellt dieser Mensch für Sie da? Bringt er Sie zum Lachen? Spendet er Trost?
  6. Ein gesundes Selbstbewusstsein: Übernehmen Sie Verantwortung für Ihr Leben, anstatt nur abzuwarten, das andere alles für Sie regeln.
    • Nutzen Sie Ihre Handlungsspielräume. Suchen Sie den Urlaubsort aus.
      Reflektieren Sie Ihr Verhalten, treffen Sie eine Entscheidung und machen Sie den ersten Schritt.
  7. Leben Sie Ihren Traum: Was macht Ihr Leben sinn- und wertvoll?
    • Formulieren Sie realistische Ziele in Bezug auf Ihre Lebenssituation und Ihre Ressourcen. In welcher Lebensphase sind Sie? Mit 30 hat man in der Regel andere Wünsche und Ziele als mit 50 Jahren.

Was wollen Sie wirklich?!

» Die Grundhaltungen der Resilienz entwickeln

Resilienztraining für mehr mentale Widerstandsfähigkeit

Lernen Sie Ihre eigene Resilienz
zu stärken

– Trainieren Sie mentale Widerstandsfähigkeit –

ein von gesetzlichen Krankenkassen
zertifizierte Präventionskurs

Buch-Tipps für mehr Resilienz

Bücher zum Thema Resilienz gibt es unendlich viele und jedes Jahr neue.
Meine Empfehlung lautet, gehen Sie in einen Buchladen Ihrer Wahl und schauen Sie, was Ihnen gefällt.

Was genau suchen Sie? Interessieren Sie sich beispielsweise für ein Arbeitsbuch mit Übungen oder allgemeine Hintergrundinformationen? Suchen Sie ein Buch für eine bestimmte Zielgruppe, für den Arbeitsalltag, für Führungskräfte oder für Kinder?

Trotz allem, eine kleine Auswahl an dieser Stelle:

  • Christina Berndt, Das Geheimnis der psychischen Widerstandskraft. Was macht uns stark gegen Stress, Depressionen und Burn-out, dtv premium 2013
  • Dr. Med. Mirriam Prieß, So entwickeln Sie Widerstandskraft und innere Stärke, Goldmann 2019
  • D. Sommer, D. Kuhn, A. Milletat u.a.: Resilienz am Arbeitsplatz, Mabuse-Verlag G2013
  • Sabine Horn, Martina Seth: Stressfrei, gerne und erfolgreich arbeiten, Kreuz-Verlag 2013
  • Monika Gruhl, Hugo Körbacher: Mit Resilienz leichter durch den Alltag. Das Trainingsbuch, Herder-Verlag 2014

Lesen Sie auch:
» Resilienz in Unternehmen und Organisationen

Unsere Workshops für mehr Resilienz:

Resilienz für Führungskräfte
Resilienz-Workshop für Führungskräfte
2-tägiger Workshop, Perspektiven in der Vuca-World.
Resilienztraining für pädagogische Fachkräfte
Resilienz für pädagogische Fachkräfte
Ein Workshop mit ausgewählten Säulen der Resilienz.
Resilienztraining basierend auf den 7 Säulen der Resilienz
Resilienztraining auf den 7 Säulen
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